EßZ: „Die Chance vergrößern“

„Die Chance vergrößern“

Die Kickers haben den Aufstieg noch nicht abgeschrieben
 
Stuttgart (sip) – Hans Kullen überlegt. „Den Umständen entsprechend sind wir fast optimal aufgestellt“, sagt der Präsident der Stuttgarter Kickers, bevor mit dem Derby am Samstag (14.30 Uhr) beim VfB Stuttgart II die Winterpause endet. Die Kickers haben das Rennen um den Aufstieg in die zweite Liga noch nicht aufgegeben.

Sechs Punkte haben die Kickers als Tabellenvierter Rückstand auf die TSG Hoffenheim, die auf dem Aufstiegsplatz zwei steht. Dazwischen rangiert der nicht aufstiegsberechtigte VfB II. Natürlich wissen die „Blauen“, dass sie nicht der Favorit sind. „Wir wollen unsere Außenseiterchance von Woche zu Woche vergrößern“, gibt Trainer Robin Dutt die Marschroute vor.

Unter den „Umständen“, die Kullen nennt, sind die jüngsten Transfertätigkeiten zu verstehen. Das komplette Sturmduo wurde in der Winterpause ausgetauscht. Christian Okpala ging, nachdem er nach einer Handgreiflichkeit suspendiert worden war, zu den SF Siegen. Spektakulärer noch war der Wechsel von Top-Leistungsträger Mirnes Mesic ausgerechnet zum wichtigsten Aufstiegskonkurrenten Hoffenheim. Nachdem der Bosnier bereits für die neue Saison beim Team von Trainer Ralf Rangnick unterschrieben hatte, ließen ihn die Kickers schweren Herzens, aber durch eine Ablösesumme versüßt, schon früher gehen. Als Ersatz wurden schnell Angelo Vaccaro (FC Augsburg) und Sean Dundee (Kickers Offenbach) geholt. „Sie haben sich gut eingeführt“, sagt Dutt. Als dritter Neuzugang kam Thomas Weller (FC Schaffhausen), der in den Vorbereitungsspielen auf der linken Mittelfeldseite einen starken Eindruck hinterlassen hat. Dutt: „Er ist technisch gut, schnell und bisher auch torgefährlich, was in Schaffhausen manchmal bemängelt wurde.“

Vor allem im Mittelfeld hat der Coach die Qual der Wahl. Manuel Hartmann, Laszlo Kanyuk, Bashiru Gambo und der momentan verletzte Mustafa Akcay streiten sich in der Zentrale um zwei Plätze.

Eine Personalie wird die Kickers in den kommenden Wochen verstärkt beschäftigen: Die Anzeichen verdichten sich, dass Dutt den Verein am Ende der Saison verlassen wird. „Ich befürchte mehr als ich sagen kann“, meint Kullen vielsagend. Dutt selbst, der beim SC Freiburg und bei der SpVgg Greuther Fürth im Gespräch sein soll, kündigt nur an, „Mitte bis Ende März eine Entscheidung bekannt zu geben“. Einen negativen Einfluss auf die Leistung der Mannschaft befürchtet er nicht: „Und für mich ist es eher zusätzliche Motivation.“

Das Auftakt-Derby hat für Dutt gleich richtungsweisenden Charakter. „Es ist eine schwere Aufgabe“, sagt er, „aber mir ist es lieber, als gegen den Letzten zu spielen. Ein Sieg gegen den VfB wäre für das Selbstvertrauen viel mehr wert.“ Und ein Zeichen, im Aufstiegsrennen noch ein gehöriges Wörtchen mitreden zu wollen.

Eßlinger Zeitung

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