Vorberichte: TSV 1860 München II – Stuttgarter Kickers

Vorschau

Spielinfos

Anstoß: 04.11.2006 14:30
Stadion: Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: 

1860 München II: Holebas ist gesperrt, wahrscheinlich gehören einige Spieler (wie Göktan, Ziegenbein und Lamotte) noch am Freitag zum Profikader.

Stuttgarter Kickers: Der Einsatz von Härter (Gehirnerschütterung), Okpala (Hexenschuss) und Schlabach (Grippe) ist fraglich, Parmak ist noch rot-gesperrt.

Aufstellung

1860 München II
Tschauner – Lamotte, Polak, Eberlein, B. Schwarz – Ziegenbein, Träsch, Duhnke, S. Bender – Göktan, Ramaj; Trainer: Kurz
Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, M. Hartmann, Yildiz, Kanitz – Akcay – Benda, Kanyuk, Gambo – Okpala, Mesic; Trainer: Dutt 

Kicker

U23: Jetzt kommt’s knüppeldick – Stuttgarter Kickers zu Gast
14 Punkte aus den vergangenen sechs Meisterschaftsspielen, dazu drei Erfolge im Bayerischen Toto-Pokal 2007: Das Regionalliga-Team von Trainer Marco Kurz schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle. Jetzt kommt es aber knüppeldick. Innerhalb einer Woche spielt die U23 gegen die Top-Teams Stuttgarter Kickers (Tabellen-3.), Spitzenreiter SV Wehen und Bayern München II (5.).

Am Samstag, 4. November 2006, 14.30 Uhr, empfängt die U23 im Grünwalder Stadion die Stuttgarter Kickers, vier Tage später steht das Spiel beim SV Wehen auf dem Programm (Mittwoch, 08.11.2006, 19.00 Uhr) und zum Ende der Englischen Woche gastieren die Löwen im Grünwalder Stadion beim FC Bayern München II (Samstag, 11.11.2006, 14.30 Uhr). Drei dicke Brocken, bei denen es schon fast an ein Wunder grenzen würde, wenn die Serie danach immer noch Bestand hätte. „Mal schauen, was dabei raus kommt. Gut, dass wir bisher schon so viele Punkte gesammelt haben“, sagt Marco Kurz. Trotzdem beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz gerade mal vier Punkte.

José Holebas, mit fünf Treffern erfolgreichster Löwen-Torjäger, ist für das Spiel gegen die Kickers gesperrt. Im Heimspiel gegen den SSV Reutlingen war der 22-Jährige nach einem Kopfballduell mit Thomas Scheurig auf der Haupttribünenseite Nähe der Mittellinie des Platzes verwiesen worden. Der Reutlinger zog sich in dieser Szene eine Platzwunde an der Augenbraue zu, musste blutüberströmt behandelt werden. Schiedsrichter Matthias Kristek bewertete die Aktion Holebas’, der in den elf Spielen zuvor keine einzige gelbe Karte gesehen hatte, als grobes Foulspiel. „Er ist kein Spieler, der solche Aktionen absichtlich macht. Ich habe ehrlich gesagt nichts gesehen, was einen Platzverweis rechtfertigen würde. José hat mir auch bestätigt, dass er nichts getan hat“, nahm Kurz seinen Schützling direkt nach dem Spiel in Schutz. Trotzdem wurde er vom DFB für zwei Spiele gesperrt.

Auch ohne Holebas lieferte das Kurz-Team am vergangenen Wochenende beim 2:0-Erfolg über den FK Pirmasens eine souveräne Vorstellung ab. „Die drei Punkte waren hochverdient. Meine Mannschaft hat in Pirmasens eine sehr konzentrierte Leistung abgeliefert“, sagte Kurz. Dabei saßen am Abend zuvor mit Philipp Tschauner, Sven Bender, Fabian Lamotte und Björn Ziegenbein noch vier Spieler der Startformation bei den Profis in Augsburg auf der Bank oder kamen zu Kurzeinsätzen. Der Torwart-Trainer der U23, Jürgen Wittmann, chauffierte das Quartett nach Spielschluss von der Fuggerstadt nach Pirmasens, wo sie kurz nach Mitternacht ankamen. Trotz dieser Verstärkung und Alexander Eberlein, der nominell ebenfalls Lizenzspielerstatus besitzt, saßen in Pirmasens mit A-Junioren-Torwart Andreas Rössl, Anton Fink, Kent O‘Connor und Florian Tausendpfund gerade einmal vier Akteure auf der Auswechselbank, da erneut neun Spieler aus dem U23-Kader verletzungsbedingt fehlten. Björn Ziegenbein zog nach seinem ersten Saisoneinsatz in der Regionalliga, bei dem er auf Anhieb für die kicker-Elf des Spieltags nominiert wurde, ein überaus positives Fazit: „Es hat auf alle Fälle Spaß gemacht“, so der 20-Jährige. „Ziege“ war erstaunt, wie „gut sich einige Spieler entwickelt haben. Zum Beispiel ein Alban Ramaj habe ich noch nie so aggressiv spielen sehen“. Umgekehrt lobt Kurz die Einstellung der Profis. „Sie haben bei uns immer mit dem nötigen Einsatz und Engagement gespielt. Ich bin sehr zufrieden damit, wie sie sich einbringen.“ Keiner der Akteure sieht in dieser Saison die Regionalliga-Mannschaft als Degradierung, sondern eher als Chance, Spielpraxis zu sammeln und sich für das Zweitliga-Team anzubieten.

Zum „Matchwinner“ in Pirmasens avancierte Berkant Göktan, der beide Treffer erzielte. Die Bilanz des 25-Jährigen, der erst während der laufenden Saison zum Team stieß, kann sich sehen lassen: Vier Tore in sieben Spielen. Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben, obwohl er vor seinem Engagement bei den Sechzigern in den vergangenen Jahren nur wenig Spielpraxis sammeln konnte. Die exzellenten Leistungen der beiden Angreifer Holebas und Göktan sind auch den Verantwortlichen der Profis nicht verborgen geblieben. So durften beide in der Woche vor dem Spiel bei den Stuttgarter Kickers im Profikader mittrainieren.

Ernst Tanner, Leiter des Nachwuchsleistungs¬zentrums der Löwen, sieht die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Vom Prinzip her ist es natürlich schon unser Anliegen, Spieler nach oben zu führen. Aber der ständige Wechsel zwischen den Mannschaften ist nicht unproblematisch.“ Zumal Kurz einmal sogar nur noch sechs Spieler im Training hatte. „Da ist es natürlich schwierig, meine Mannschaft auf ein Spiel einzustellen. Wir müssen ständig improvisieren. Einerseits ist es gut, weil dadurch jeder im Kader zum Zug kommt und Spielpraxis sammeln kann. Andererseits wäre es mir natürlich lieber, wenn ich ein Stammpotential hätte, mit dem ich trainieren und spielen könnte.“

Beim Regionalliga-Schlager Stuttgarter Kickers gegen SV Wehen (0:3) am vergangenen Sonntag beobachtete Trainer Kurz die nächsten beiden Kontrahenten. Seine Erkenntnis über Heimgegner Stuttgart: „Eine sehr erfahrene Mannschaft, die einen tollen Saisonbeginn hatte, aber durch die Belastung im DFB- und im Württembergischen Pokal viel Kräfte gelassen hat, was sich derzeit in den Leistungen widerspiegelt.“ Trotz des Einbruchs der Schwaben in den vergangenen Spielen warnt Kurz davor, den Gegner zu unterschätzen. „Die Kickers sind eine absolute Spitzenmannschaft in der Regionalliga Süd, die sich selbst den Aufstieg zum Ziel gesetzt haben.“ Aber auch gegen den Tabellendritten wird sich bei der U23 die Personalsituation nicht entspannen. Von den derzeit neun verletzten Akteuren ist noch keiner soweit, um in den Kader zurückkehren zu können.

TSV1860.de

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