Vorberichte: Stuttgarter Kickers – SV Wehen

zum anderen empfangen die Stuttgarter Kickers den SV Wehen zum Spitzenspiel: Während sich allerdings die Mannschaft von Robin Dutt mit fünf sieglosen Spielen in Folge im Abwärtstrend befindet – erstmals seit Saisonbeginn stehen die Schwaben nicht auf einem Aufstiegsplatz – ist der SV im Aufwind. Auch unter den Interimstrainern Christian Hock und Steffen Vogler konnten damit die Aufstiegsambitionen mit einem 5:0 gegen Pirmasens eindrucksvoll unterstrichen werden. Mit dem sechsten Spiel ohne Niederlage in Serie überholte das Team erstmals die Kickers in der Tabelle. Gleichzeitig ist die Partie am Sonntag das Duell der besten Sturmreihen (jeweils 23 Tore).

Anstoß: 29.10.2006 14:00
Stadion: GAZI-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter: 

Stuttgarter Kickers: Im Pokalspiel gegen Hertha BSC flog Abwehrmann Steinle nach einer Notbremse vom Platz, ist aber für die Ligapartie spielberechtigt.

SV Wehen: Startet Wehen im Auswärtsspiel mit nur einer echten Spitze, wäre Yilmaz die Alternative zu Willmann oder Cenci.
Aufstellung
Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, M. Hartmann, Yildiz, Kanitz – Akcay – Benda, Kanyuk, Parmak – Okpala, Mesic; Trainer: Dutt

SV Wehen
Masic – Nakas, Kopilas, Glibo, Damm – König, Amstätter, Hollmann, Catic – Willmann, Cenci; Trainer: Hock

Kicker

Lockerer und unverkrampfter
Gut gelaunte Wehener wollen im Regionalliga-Topspiel ein Zeichen setzen

WEHEN Topspiel in der Fußball-Regionalliga Süd. Die sensationell gestarteten, zuletzt schwächelnden Stuttgarter Kickers erwarten am Sonntag (14 Uhr, Degerloch) den jüngst überzeugenden SV Wehen mit seinem neuen Trainerduo. Vierter gegen Zweiter, ein brisantes Duell. 
Von Henning Kunz

Glücklicherweise geisterte der böse Gedanke nur einmal ganz kurz durch den Kopf und war flugs wieder verbannt, weil es im Nachhinein wenig Sinn machte, sich mit dem nicht eingetretenen „Worst Case“ zu beschäftigen. Christian Hock weiß, was gewesen wäre, „wenn wir das Ding ummachen“. Wenn die Premiere in verantwortlicher Position nicht so gut gelaufen wäre, wie sie gelaufen ist. „Dann hätte es auf Jahre geheißen, dem Typ kannst du keine Mannschaft übergeben“. Uff, erst mal durchatmen – es ist ja alles gut gegangen. Um nicht zu sagen: richtig gut. 5:0. Der perfekte Einstand für das Trainerduo des SV Wehen.

Steffen Vogler, Hocks kongenialer Partner, sagt: „Man ist ziemlich erleichtert, wenn man sich für das Vertrauen auf so eine Art und Weise bedanken kann.“ Hock bekräftigt: „Diese Chance ist für uns ein Riesen-Vertrauensbeweis. Ein Riesen-Glücksfall.“ Vielleicht sind gerade diese Beiden, der ehemalige Mainzer Fußballprofi Hock und der ehemalige Profikeeper Vogler, ein Glücksfall für den ambitionierten Regionalligisten. Vielleicht impfen sie den begabten Kickern jene Lockerheit ein, die man unter Trainerfuchs Djurardj Vasic nicht selten vermisste. „Wir wollen nicht Jojo spielen und jede Disziplin vermissen lassen“, sagt Vogler, „aber wir wollen einfach ein bisschen mehr Fußball spielen, uns mehr zutrauen und nicht so verkrampft sein.“ Und so ein Auswärtsspiel bei einem anderen Topteam kommt eigentlich gelegen, um diese Masche zu vertiefen.

Die Liste der Gratulanten war lang, die Anerkennung groß. Der Mainzer Kicker Christof Babatz zog vor seinem ehemaligen Mitspieler Hock per SMS den Hut: Gut gemacht. Hock freut´s, Hock sagt aber auch: „Jetzt müssen wir dran bleiben.“ Die erste Halbzeit gegen Pirmasens bestätigen, den offensivstarken Kontrahenten beschäftigen, unter Druck setzen, nicht zum Zug kommen lassen. Hock weiß um die Chance in diesem Spitzenspiel. Es geht darum, sich ein wenig von den so gut gestarteten, zuletzt schwächelnden Kickers abzusetzen. Und: „In so einem Spiel kannst du ein Zeichen setzen.“ Logisch. Die Blauen aus Stuttgart gehören neben dem SV Wehen und dem Topfavoriten TSG Hoffenheim zum kleinen, aber feinen Kreis der Aufstiegsanwärter – danach kommt momentan erst mal lange nichts.

Steffen Vogler hat den Konkurrenten in dieser Spielzeit mehrmals unter die Lupe genommen und kann nicht leugnen, bisweilen schwer beeindruckt gewesen zu sein von der spielerischen Qualität der Schwaben. „Die sind schon sehr spielstark, aber auch keine Übermannschaft“, sagt der Coach, „wir müssen keine Angst haben.“ Im Kickers-Kader stecke sehr viel Qualität, allerdings weniger Quantität – und die Breite des Aufgebots wiederum ist die große Stärke der Taunussteiner. Ein großer Kader mit einem großen Konkurrenzkampf, in dem sich keiner ausruhen kann, darob kein Schlendrian einkehrt.

Doch Konkurrenzkampf ist relativ, wenn die Wehener Mannschaft einen derart überzeugenden Auftritt wie am zurückliegenden Wochenende hinlegt. Es gibt eigentlich keinen Grund, irgendetwas zu ändern. Darüber hinaus taugt so ein Spitzenspiel ohnehin nicht dazu, etwas völlig Neues auszuprobieren. Das wissen die Cheftrainer Christian Hock und Steffen Vogler. Und deshalb machen sie sich einfach keinen Kopf darüber.

McVillagerVeröffentlicht am Kategorien Kickers I, News

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