StZ: Kickers-Fans vor dem Amtsgericht

Neun junge Männer im Alter zwischen 17 und 24 Jahren müssen sich seit gestern vor dem Stuttgarter Amtsgericht wegen vorsätzlicher Körperverletzung verantworten. Die Staatsanwältin wirft ihnen vor, am 25. November 2006 zusammen mit anderen Fans der Stuttgarter Kickers und des SSV Jahn Regensburg eine zehnköpfige Fangruppe aus Aalen angegriffen zu haben.

Die Vorfälle liegen schon lange zurück – und die Angeklagten haben mittlerweile Stadionverbot auf der Waldau. Nach Ansicht der Ermittler sei es gegen 13.40 Uhr beim Umsteigen in die Stadtbahnlinie U 7 am Bopser zu einer Schlägerei gekommen: Ein 18-Jähriger soll als „Rädelsführer“ einem Aalener Fan in den Bauch getreten haben, und als der zu Boden ging, auch weitere Fußtritte getätigt haben. Ein weiterer Aalener soll von der Gruppe umgestoßen worden sein. Auf der Waldau sollen die Fußballfans erneut geschubst und getreten haben. Konkret benannt werden in der Anklage aber nur die Taten von drei Angeklagten.

Das Spektrum der Angeklagten ist weit: Drei aus dem Kreis Ludwigsburg kennen sich von gemeinsamen Bandproben, einer hat gerade sein Abitur gemacht, ein weiterer besucht noch das Gymnasium. Einer ist Koch, ein anderer Bäckergeselle mit Hobby Segelfliegen, ein dritter spielt Trompete in der Kirche und möchte Industriekaufmann werden. Fußball ist ihr Hobby – doch keiner macht den Eindruck, auf Randale und Schläge aus zu sein. Der angebliche Rädelsführer erzählt dem Jugendrichter, die Aalener Fans hätten sie schon im Hauptbahnhof provoziert und in der Stadtbahn beleidigt. An der Haltestelle Bopser habe er einem in den Bauch getreten – der Rest sei aber gegenseitiges Geschubse gewesen. An drei weiteren Verhandlungstagen sollen Zeugen zur Aufklärung beitragen.jan

Stuttgarter Zeitung

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