Presse zu Stuttgarter Kickers II – VfL Kirchheim (1:2)

Die ganz große Freude kam aber auch bei den Kirchheimern noch nicht auf. „Vollkommen erleichtert wären wir gewesen, wenn Nöttingen in Schwieberdingen gewonnen hätte und wir den Klassenverbleib vorzeitig gesichert hätten“, sagte der VfL-Trainer Michael Rentschler. Bei den Stuttgarter Kickers tat sich seine Mannschaft in der ersten halben Stunde sehr schwer. Die Führung der zunächst überlegenen Blauen durch Muhamed Bajrami (11.) jedenfalls war verdient. Erst nach dem glücklichen Ausgleich durch Mario Grimm nach 35 Minuten kamen die Schützlinge des Trainerduos Michael Rentschler/Chris Hofberger besser ins Spiel. So war der Sieg, den Maximilian Laible mit seinem Treffer (73.) sicherstellte, durchaus dem Spielverlauf entsprechend. Durch den Sieg hat der Aufsteiger vom Fuße der Alb seine Zukunft nun selbst in der Hand. „Wir sind davon überzeugt, dass wir die Klasse halten und auch gegen Bahlingen zu Hause gewinnen werden“, sagte der Kirchheimer Coach Rentschler.

Stuttgarter Zeitung

Dem VfL Kirchheim gelang mit dem 2:1 bei den Stuttgarter Kickers II ein großer Schritt Richtung Klassenverbleib. „Mir ist eine Zentnerlast vom Herzen gefallen“, sagte der sportliche Leiter Norbert Krumm. Mit einem Heimsieg gegen den Bahlinger SC kann der VfL nun alles klarmachen.

Stuttgarter Nachrichten

Durchatmen in Degerloch

VfL nach „dreckigem“ 2:1-Sieg bei den Stuttgarter Kickers fast gerettet

König Maximilian I. regierte im Mittelalter das Heilige Römische Reich und wurde später zum Kaiser gekrönt. Der König von Kirchheim hieß am Samstag Maximilian Laible. Sein Tor zum gefeierten 2:1-Erfolg bei den Stuttgarter Kickers II könnte für den abstiegsbedrohten VfL in der Oberliga schon die Rettung gewesen sein.

KLAUS SCHLÜTTER

Stuttgart. „Dieser Sieg bei einem spielstarken Gegner muss uns den entscheidenden Schub für das letzte Spiel gegen Bahlingen geben. Wir haben die Tür aufgestoßen, jetzt müssen wir nur noch durchgehen“, resümierte ein erleichterter VfL-Trainer Christian Hofberger nach dem Nervenspiel auf dem gepflegten Rasen der Bezirkssportanlage unterm Stuttgarter Fernsehturm.

Kirchheim gegen die „Blauen“ in ungewohnten gelben Hemden und weißen Hosen – aber mit gewohnter Anfangsschwäche. Der Zeiger der Uhr hatte noch keine Umdrehung gemacht, da verfehlte ein Heber von Kickers-Stürmer Mijko Tunjic das VfL-Tor nur um Zentimeter. Doch nur sechs Minuten später schlug es ein im Kirchheimer Gehäuse. Mohamed Baj­rami schnippelte den Ball aus spitzem Winkel gekonnt ins lange Eck, unhaltbar für den guten Patrick Gühring im VfL-Gehäuse. Das 0:1 – ein Nackenschlag für Kirchheim, wieder einmal kassiert durch eine Unachtsamkeit in Überzahl. Erst nach etwa 20 Minuten legte sich die anfänglich große Nervosität bei den Gästen. Die erste Torchance gab es in der 28. Minute: Stürmer Antonio Tunjic zu Maximilian Laible, dessen Schuss aus spitzem Winkel saust knapp am Pfosten vorbei.

In der 30. Minute die Szene, die bei den Platzherren heftige Proteste auslöste, Kirchheim aber wieder hoffen ließ. Freistoß von Nicola Spina. Im Fünf-Meter-Raum, dem Reich des Torwarts, wird Kickers-Schlussmann Julian Hauser heftig attackiert. Schiedsrichter Johannes Raab lässt weiterspielen und der aufgerückte Innenverteidiger Mario Grimm nutzt die Gunst der Stunde zum 1:1. Die Wut der Kickers steigerte sich, als der bereits verwarnte Thomas Gentner am Mittelkreis Laibles Hose zum Textiltest zweckentfremdete und dafür mit Gelb-Rot vom Platz flog: Kirchheim für den Rest des Spiels in Überzahl – ein Vorteil?

In der Kabine schwörten die beiden VfL-Trainer Rentschler und Hofberger ihre Mannen auf die zweite Halbzeit ein. Auch Torwart Gühring ergriff das Wort. Mit Abklatschen und einem kollektiv gedröhnten „Auf geht‘s“ begann Teil zwei des Achterbahnspiels in Degerloch.

Wer nun aber geglaubt hatte, dass die zahlenmäßige Überlegenheit auch zu einer Dominanz auf dem Spielfeld führen würde, sah sich getäuscht. Nicht der VfL, sondern die kombinationsstarken Kickers machten das Spiel, drängten die Gäste in die Defensive. Norbert Krumm verzweifelte. „Wir gewinnen keinen Zweikampf, laufen nur nebenher“, schimpfte der sportliche Leiter der Kirchheimer. Er konnte das Elend nicht mehr mit ansehen, verließ vorübergehend sogar den Platz.

Doch Krumm kam rechtzeitig zur wundersamen Wende zurück. Bei einem der seltenen VfL-Konter brachte Uwe Beran Stürmer Maximilian Laible in Ballbesitz. Eine geschickte Körpertäuschung, ein Schuss aus sieben Metern und der Ball zappelte zum 1:2 im Netz – alle Mitspieler stürzten sich auf Laible, bildeten eine eine Pyramide aus jubelnden Menschenleibern.

In der Endphase wurde beiderseits hektisch gewechselt. Der VfL-Sieg geriet noch einmal in Gefahr, als Kickers-Joker Srdan den Winkel des Torgehäuses nur knapp verfehlte. Der Rest war Kirchheimer Durchatmen, Erleichterung und Jubel über drei unerwartete Punkte. Hofberger: „Was mich besonders freut ist, dass wir nach dem frühen Nackenschlag so zurückgekommen sind.“ Krumms treffendes Fazit: „Wir haben einmal einen dreckigen Sieg gebracht. So einen wie diesen.“

Stuttgarter Kickers: Hauser – Schneider, Leist, Tsapakidis, Pachezi – Weber (76. Kovac), Sökler, Tunjic (76. Ivanusa), Gentner – Ortlieb (76. Srdan), Bajrami

VfL Kirchheim: Gühring – Eisenhardt, Siopidis (55. Dihl), Grimm, Koch – Beran, Spina (87. Gonsior), Er, Söylemezgiller – Laible (78. Altinsoy), Tunjic

Tore: 1:0 Bajrami (7.), 1:1 Grimm (30.), 1:2 Laible (72.)

Gelbe Karten: Ortlieb – Siopidis, Grimm, Beran

Gelb-Rot: Gentner (40.)

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Raab (Öschingen)
 
Teckbote

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