Ein Herz für die Kleinen

Viele fragen sich: Warum ist bei den Stuttgarter Kickers nie Geld da? Ich halte es für angebracht, dazu etwas zu sagen. Das Problem ist die gewaltige Einnahmenschieflage im Umfeld. Beginnen wir mit den Vereinsmitgliedern, dann ist festzustellen, dass der VfB Stuttgart mindestens 20-mal so viele zahlende Mitglieder hat wie die Stuttgarter Kickers. Der VfB hat in einem einzigen Spitzenspiel mehr Zuschauer als die Kickers in 17 Heimspielen zusammen. Der Etat der Blauen für alle Spieler inklusive der Vereinsangestellten liegt bei 2,5 Millionen Euro. Beim VfB verdient ein Teil der Profis jährlich mehr, als die Kickers für die gesamte Saison zur Verfügung haben.

Ein Durchschnittsverdiener kommt in 80 Lebensjahren inklusive Rente nicht auf dieses Bruttoeinkommen. Es klingt deshalb wie Hohn, wenn VfB-Aufsichtsratchef Dieter Hundt die zu hohen Lohnerhöhungen kritisiert, für VfB-Profis aber ein Millionengehalt für gerechtfertigt hält. Es ist ein Umdenken bei Zuschauern und Sponsoren notwendig – hin zu mehr Fair Play. Auch die kleinen Vereine sollten existieren können.

Oswald Reichert, Ammerbuch-Pfäffingen

Stuttgarter Nachrichten

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