Kickers im WFV-Pokal in Kirchheim
Manager Cast: Ein Sieg ist Pflicht
STUTTGART (ump). Der Terminplan des WFV-Pokals ist oftmals ein Ärgernis. „Aber in dieser Saison haben wir es bisher ganz gut hinbekommen“, sagt Joachim Cast, der Manager des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers, vor dem Achtelfinale morgen (15 Uhr) beim Oberligisten VfL Kirchheim. „Ein Sieg ist Pflicht. Deshalb werden wir auch mit der stärksten Mannschaft antreten.“ Wobei Härter, Stierle und Rodrigues nach wie vor ausfallen werden. In Zukunft plädiert Cast dafür, dass den Drittligisten im Pokal auf Verbandsebene ein Bonus eingeräumt wird, indem sie zum Beispiel erst in der dritten Runde einsteigen. „Insgesamt müssen wir die Anzahl der Spiele reduzieren.“
Unabhängig vom Pokal hat es bei den Kickers interne Gespräche gegeben, wie man die Struktur der ersten und zweiten Mannschaft stärkt. Cast: „Wir müssen die Verzahnung noch konkretisieren und intensivieren.“ Im Klartext bedeutet dies, dass die Profis, die in der Oberliga zum Einsatz kommen sollen, auch das Abschlusstraining dort mitmachen. „Ich bin überzeugt, dass wir die sportlich schwierige Situation meistern“, sagt Cast.
WFV-Pokal, Achtelfinale: FV Löchgau – Spfr. Schwäbisch Hall 4:3, TSG Öhringen – TSV Crailsheim 2:4, TV Echterdingen – 1. FC Eislingen 3:4, VfL Nagold – SV Böblingen 2:0, Olympia Laupheim II – 1. FC Heidenheim 1:3, SV Oberzell – VfR Aalen 0:3, VfL Kirchheim – Stuttgarter Kickers (Samstag, 15 Uhr), VfL Sindelfingen – SSV Reutlingen (15. Dezember, 17 Uhr).
Viertelfinale: Löchgau – Crailsheim (31. Oktober, 17 Uhr), Aalen – Eislingen, Nagold – Heidenheim (beide 15. Dezember, 13.30 Uhr), Kirchheim/Kickers – Sindelfingen/Reutlingen (23. Februar 2008, 14.30 Uhr).
Stuttgarter Zeitung
Die Kickers und der Fluch des Floschenstadions 12.10.2007
WFV-POKAL / Im Achtelfinale kommt es morgen zur Neuauflage des Endspiels von 2003 VfL als klarer Außenseiter
Blau gegen Blau heißt es in der morgigen Achtelfinalbegegnung im WFV-Pokal, wenn der VfL Kirchheim an der Jesinger Allee die Stuttgarter Kickers erwartet ein Spiel mit zahllosen Vorgeschichten, von denen die Kirchheimer am liebsten jene von vor vier Jahren erinnern.
PETER EIDEMÜLLER
KIRCHHEIM An den 27. Mai 2003 denkt Ferdi Er gerne zurück: An jenem Dienstag vor vier Jahren sorgte der damals 22-Jährige mit dem VfL für eine faustdicke Überraschung: Die Teckstädter holten im Sindelfinger Floschenstadion per 2:1-Sieg im WFV-Pokalfinale den Pott an die Jesinger Allee der Gegner von damals ist der Gegner von morgen: die Stuttgarter Kickers. „Die beiden Spiele kann man nur schwer miteinander vergleichen“, betont Er, der dieser Tage im Training jedoch nicht müde wird, vor allem die jüngeren VfL-Kicker an die fußballerische Großtat von damals zu erinnern. „Ich spreche viel mit den Jungen, will ihnen klarmachen, dass wir die Kickers an einem guten Tag schlagen können.“
Sein Trainer Christian Hofberger glaubt hingegen erkannt zu haben, dass es morgen (Anpfiff 15 Uhr) mit dem Abrufen des eigenen Leistungsvermögen nicht getan sein wird: „Selbst wenn wir 100 Prozent geben, müssten die Kickers gleichzeitig einen schlechten Tag haben, damit wir sie besiegen können.“ Zu genau weiß der 34-jährige A-Lizenz-Trainer, dass der VfL im Kräftemessen mit dem Regionalligisten aus Degerloch bei normalem Verlauf das Nachsehen haben wird. „Die Kickers sind ein ähnliches Kaliber wie die Top-Teams der Oberliga“, sagt Hofberger, „also wissen wir, was uns erwartet.“
In Zahlen gesprochen erwartet den VfL der Tabellenachte der aktuellen Regionalligasaison. Zwar liegt die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler damit immer noch innerhalb ihrer eigenen Maßgabe (Zeidler: „Wir werden mindestens Zehnter“), doch sind fünf Punkte aus den letzten sechs Partien nicht gerade eine Empfehlung für höhere Ziele. „In den nächsten zwei, drei Partien muss sich spielerisch was tun“, hört Kickers-Pressesprecher Guido Dobbratz schon die ersten Alarmglöckchen klingeln. Da kommt der Pokal-Kick in Kirchheim gerade recht. „Wir bereiten uns auf das Spiel genauso ernsthaft vor wie sonst auch“, so Dobbratz, der dem Cup-Wettbewerb einen hohen Stellenwert einräumt. „Wir wollen ins Finale“, sagt er, „schließlich ist das der schnellste Weg, um in der ersten Runde des DFB-Pokals an Geld zu kommen.“
Dass das Kirchheimer Stadion dafür eine gute Ausgangsposition bietet, ist den Kickers nur allzu bewusst. Schließlich gelang ihnen im Mai 2006 an der Jesinger Allee per 7:6-Sieg nach Elfmeterkrimi über den SSV Ulm der Sprung in den finanziell lukrativen DFB-Pokal. „Unsere Erinnerungen an Kirchheim sind ziemlich gut“, sagt Gudio Dobbratz wäre da nicht die schmachvolle Finalniederlage gegen den VfL vor vier Jahren. Weil aus der damaligen Verlierermannschaft aber nur noch Abwehrspieler Oliver Stierle und Co-Trainer Stefan Minkwitz mit dabei sind, glaubt Dobbratz nicht an einen „Fluch des Floschenstadions“: „Bis auf Stierle hat keiner aus dem aktuellen Kader etwas mit diesem Spiel zu tun gehabt. Das dürfte keine Rolle spielen.“
Eher eine Rolle spielt die personelle Besetzung, mit der beide Teams die Partie angehen werden. Bei den Gästen wird Kapitän Jens Härter aufgrund einer Knieprellung definitiv ausfallen, ein Fragzeichen steht darüber hinaus noch hinter dem Einsatz von Mittelfeldakteur Dominique Rodrigues. Fit ist nach leichten Knieproblemen hingegen wieder Stürmer Bashiru Gambo (bislang drei Liga-Tore), der zusammen mit Angelo Vaccaro (fünf Treffer) den Kirchheimer Abwehrspielern das Leben schwer machen wird.
Ob es das Top-Sturm-Duo der Kickers in der VfL-Defensive mit Ferdi Er zutun bekommen wird, ist noch offen. Obwohl er in den letzten fünf Ligaspielen mangels Alternativen in der VfL-Viererkette spielen musste, würde der 26-Jährige lieber im Mittelfeld auflaufen. „Ich habe kein Problem, in der Abwehr zu spielen, aber im Mittelfeld bin ich für die Mannschaft wertvoller“, glaubt Er. Stellt sich nur die Frage der Alternative, nachdem an einen Einsatz von Andreas Mayer kaum zu denken und Archontis Siopidis noch in den Flitterwochen ist.
Immerhin kann VfL-Coach Hofberger („Das Spiel ist eine willkommene Abwechslung zum Ligabetrieb“) in der Defensive wieder auf Mathias Koch zurückgreifen, der nach Verletzungspause gegen Freiburg am vergangenen Wochenende sein Comeback feierte. Auch Kagan Söylemezgiller ist nach auskurierter Grippe wieder fit und brennt auf einen Einsatz: Neben Ferdi Er, Emrah Polat, Selim Altinsoy, Marko Lovric und Torsten Raspe trug der Angreifer in seiner Karriere bereits das Trikot der Stuttgarter Kickers Anreiz genug, um vielleich doch eine Überraschung zu schaffen?
Von Runde 1 ins Achtelfinale
VfL Kirchheim
2:0 gegen TSGV Großbettlingen (Landesliga) 5:2 gegen SV Bonlanden II (Bezirksliga) 1:0 gegen Normannia Gmünd (Oberliga)Stuttgarter Kickers
9:0 gegen SV Jungingen (Kreisliga A)10:1 gegen GSV Dürnau (Landesliga) 5:1 gegen SSV Ulm II (Landesliga)
Der Teckbote
Kickers morgen im wfv-Pokal in Kirchheim
Mit der stärksten Mannschaft wollen die Stuttgarter Kickers am morgigen Samstag, 13. Oktober 2007 die Hürde beim VfL Kirchheim nehmen und in das Viertelfinale des wfv-Pokals einziehen. Wohl fehlen infolge Verletzung Kapitän Jens Härter, Oliver Stierle und Dominique Rodrigues, aber die übrigen Spieler sprühen vor Ehrgeiz und Tatendrang. Mit einem Sieg in Kirchheim wollen die Blauen möglichst auch Werbung für das nächste Regionalligaspiel am kommenden Samstag, 20. Oktober 2007 um 14.00 Uhr gegen Reutlingen betreiben. „Der wfv-Pokal besitzt bei uns hohe Priorität, deshalb ist ein Erfolg in Kirchheim Pflicht“, weiß auch Manager Joachim Cast.
Bislang absolvierten die Kickers ihre Aufgaben im wfv-Pokal äußerst souverän und zeigten sich von der ersten Minute an gut eingestellt. Besonders treffsicher erwies sich dabei Stürmer Sokol Kacani, der gemeinsam mit Angelo Vaccaro auch in Kirchheim auf Torejagd gehen möchte. An das Stadion an der Jesinger Allee haben die Blauen ja noch gute Erinnerungen, denn im Frühjahr letzten Jahres gewannen sie das Endspiel im wfv-Pokal gegen den SSV Ulm 1846 im Elfmeterschießen und qualifizierten sich damit für den DFB-Pokal.
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