Presse zu FSV Oggersheim – Stuttgarter Kickers (1:2)

Nicht schön, aber erfolgreichDie Stuttgarter Kickers bleiben auswärts ungeschlagen – auch mit neuem System
LUDWIGSHAFEN. Die Stuttgarter Kickers haben beim Schlusslicht FSV Oggersheim einen Pflichtsieg gelandet. Das schafft erst einmal Ruhe. „Wir waren in den entscheidenden Phasen die bessere Mannschaft“, sagte der Trainer Peter Zeidler nach dem 2:1-Erfolg. Von Joachim KlumppDas Südweststadion in Ludwigshafen hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt und ganz sicher auch schon bessere Spiele. Das wird den Stuttgarter Kickers nach dem 2:1-Sieg gegen den Aufsteiger FSV LU-Oggersheim aber egal sein. „Das war in vielerlei Hinsicht ein heißes Spiel“, sagte der Trainer Peter Zeidler nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen in dem weiten Rund, in dem sich gerade einmal 870 Zuschauer verloren. Die Erleichterung war dem Trainer und dem Manager Joachim Cast förmlich anzusehen. Sie feierten mit den Spielern nach dem Schlusspfiff, als sei jetzt schon die Qualifikation für die dritte Liga geschafft. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, möglicherweise ist der noch 25 Spiele lang.

Zwar war der Erfolg beim Liganeuling verdient, weil die Kickers noch die ein oder andere gute Chance vergaben (Vaccaro und Beigang vor allem); doch dass bei dem harm- und auch kraftlosen Schlusslicht bis zum Schluss um die drei Punkte gezittert werden musste (Torwart Yelldell rettete gegen Malz und Donkov), unterstreicht wiederum, dass es nicht der große Befreiungsschlag war. Aber: „Wir waren in den entscheidenden Phasen die bessere Mannschaft“, sagte Zeidler und führte vor allem Engagement und Laufbereitschaft als Kriterium an. Dass spielerisch nach wie vor einiges im Argen liegt – Schwamm drüber. Immerhin zeigte sich, dass mit Bashiru Gambo (obwohl Ramadan-geschwächt) und Mustafa Parmak, der sich noch eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag hat einbauen lassen, das Potenzial vorhanden ist, das den Präsidenten Dirk Eichelbaum zum Urteil kommen lässt: „Ich bin sicher, dass es noch besser wird.“

Das taktische Konzept zumindest ist aufgegangen, nur mit einem echten Stürmer zu agieren und Vaccaro oder auch Gambo als hängende Spitzen zu bringen. „Wir sind nicht hierhergekommen, um alles in die Hand zu nehmen“, sagte Zeidler, sondern den Gegner kommen zu lassen und auf Konter zu setzen. Wenngleich der Trainer auch einräumte: „Natürlich wäre es mein Wunschtraum, wenn wir auch noch dominieren würden.“

Der Präsident der Kickers, die am 26. November ihre Hauptversammlung abhalten, hofft, dass dies gegen einen vermeintlich starken Gegner vielleicht besser klappt. Zum Beispiel am nächsten Samstag gegen Wacker Burghausen, den Zweitligaabsteiger und Fast-Bayern-Bezwinger im DFB-Pokal. Ob dann auch Sascha Benda wieder mit von der Partie ist? Der war zwar in Ludwigshafen dabei, aber nicht im Kader. „Er hat ausgesetzt“, so formulierte Zeidler die (Denk-)Pause für den zuletzt nicht überzeugenden Mittelfeldspieler. Ihn allerdings zum alleinigen Sündenbock zu stempeln, wäre nicht gerecht angesichts nach wie vor sehr durchschnittlicher Leistungen der Mitspieler.

Ganz nebenbei fehlten auch ein Recep Yildiz oder ein Moritz Steinle, die dafür gestern in der zweiten Mannschaft aufliefen, so wie auch Benda. „Sie werden ihre Spiele noch machen“, betont Peter Zeidler, „sie brauchen eben etwas Geduld.“ Wie lange? Beim Spiel in Ludwigshafen jedenfalls waren sie nicht zu sehen, im Gegensatz zu Benda. Was der Trainer wohlwollend vermerkte: „Er hat der Mannschaft zum Sieg gratuliert – und das freut mich“, sagte Zeidler. Schließlich gilt Benda als nicht immer pflegeleicht, doch der Spieler sagte nur: „Das passt schon.“ Wirklich? Der Trainer braucht keinen Lügendetektor, um den Wahrheitsgehalt herauszufinden, sondern nur den gesunden Menschenverstand: „Das war ehrlich gemeint, er kann sich nicht verstellen, dazu ist er zu authentisch.“ Genau wie das Südweststadion.

Stuttgarter Kickers: Yelldell – Ortlieb, Rapp, Härter, Stierle – Vaccaro (85. Sökler), Mann, Akcay, Gambo, Rodrigues (57. Parmak) – Kacani (73. Beigang).

Tore: 0:1 Vaccaro (38.), 1:1 Reiß (64.), 1:2 Gambo (69.).

Stuttgarter Zeitung

Negativserie gestoppt

Stuttgarter Kickers gewinnen 2:1 beim FSV Oggersheim

Stuttgart (red) – Aufatmen bei den Stuttgarter Kickers: Nach drei sieglosen Spielen in Folge gewann der Fußball-Regionalligist beim Tabellenschlusslicht FSV Ludwigshafen-Oggersheim mit 2:1 (1:0).

Damit bleiben die Kickers als einziges Team auswärts weiter ungeschlagen und führen die Auswärtstabelle an. Was die Heimbilanz betrifft, steht die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler allerdings am anderen Tabellenende. Dort trennt sie nur das bessere Torverhältnis vom letzten Platz. Den hat der zu Hause nun weiterhin sieglose FSV Ludwigshafen-Oggersheim behalten.In der 39. Minute hatte Angelo Vaccaro die Kickers nach Vorarbeit von Oliver Stierle zunächst in Führung gebracht. Diese egalisierte Thorsten Reiß in der 63. Minute. Fünf Minuten später sorgte Bashiru Gambo für die Entscheidung. Nach einer Vorlage von Mustafa Parmak erzielte der Mittelfeldspieler das 2:1. Danach vergaben die „Blauen“ noch einige Konterchancen und mussten daher bis zum Schluss zittern.Nach den Negativerlebnissen zuletzt sorgte der Erfolg für große Erleichterung bei den Kickers. „Wir sind cool und souverän geblieben“, freute sich Zeidler. Beim gestrigen Brunch mit den Familien und Freundinnen der Spieler sei die Stimmung folglich gelöst gewesen. „Jetzt muss es einfach auch einmal mit einem Heimsieg klappen“, hofft der Coach mit Blick auf die Partie am Samstag gegen Wacker Burghausen. Stuttgarter Kickers: Yelldell – Ortlieb, Härter, Rapp, Stierle – Mann, Akcay, Gambo, Rodrigues (57. Parmak) – Kacani (73. Beigang), Vaccaro (85. Sökler).

Eßlinger Zeitung

FSV Oggersheim bessert nach

FUSSBALL: Nach Niederlage gegen Kickers Offensive verstärkt

Torhüter Russi Petkov war nach der 1:2-Heimniederlage seines FSV Ludwigshafen-Oggersheim in der Fußball-Regionalliga Süd gegen die Stuttgarter Kickers völlig aufgelöst. Weniger wegen seines Patzers, der zur 1:0-Führung der Schwaben durch Angelo Vaccaro (38.) führte, sondern wegen eines Unfalls seines dreijährigen Sohne Ivo, der sich während des Spiels vor dem VIP-Raum in der Tribüne beim Sturz von einem zusammenbrechenden Tisch eine riesige Beule am Auge zuzog.

Während Petkov gleich nach dem Spiel zu seinem kleinen Jungen ins Krankenhaus fuhr, saßen die meisten Ludwigshafener Spieler geknickt in der Kabine. Sie hatten zwar im Gegensatz zu anderen verlorenen Spielen 90 Minuten engagiert gekämpft – doch individuelle Fehler führten dazu, dass die Oggersheimer erneut leer ausgingen. Sie warten nach fünf Spielen im Südweststadion immer noch auf den ersten Heimsieg. Dem 0:1-Rückstand durch Vaccaro war ein Fehler des ansonsten recht ordentlich spielenden Timo Schlabach vorausgegangen. Nach dem hochverdienten 1:1-Ausgleich durch einen mächtigen 16-Meter-Schuss von Thorsten Reiß (64.) sahen die Oggersheimer ihre Felle erneut davon schwimmen, als ein harmloser Abpraller dem ungedeckten Bashirou Gambo (69.) auf den Fuß fiel, der sich die Ecke zum 2:1-Siegtor aussuchen konnte.

Als der überragende Chris Böcher (68.) und der ebenfalls starke Mohammed Camara (76.) aus dem Spiel gehen mussten, sanken die Hoffnungen der Oggersheimer auf den ersten Heimsieg fast auf den Nullpunkt. Der Stuttgarter Trainer Peter Zeidler zitterte allerdings bis zum Schlusspfiff um den vierten Auswärtssieg (!) seiner Mannschaft, die die Auswärtstabelle der Liga mit 13 Punkten anführt. „Die Oggersheimer sind weit besser, als es ihr Tabellenstand vermuten lässt“, verteilte er ein Kompliment an den Gegner.

Der FSV verpflichtete unterdessen mit Jiri Homola (Westfalia Rheine) einen neuen Offensivspieler, über seine Spielerlaubnis muss der DFB noch entscheiden. rs

Mannheimer Morgen

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