Vorberichte: Stuttgarter Kickers – SV Elversberg

Geisterspiel in Degerloch
 
Großleinwand für Kickers-Fans
 
STUTTGART (ump). In der Fußball-Regionalliga Süd wird es morgen ein Novum geben. Die Stuttgarter Kickers müssen ihr Heimspiel gegen Elversberg unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Lediglich 40 Funktionsträger von jedem Verein sind zugelassen.

Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Auf diesen Nenner lässt sich das Spiel der Stuttgarter Kickers morgen (14.30 Uhr) gegen die SV Elversberg bringen. Wegen des Spielabbruchs im DFB-Pokal gegen Hertha BSC muss die Regionalligapartie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Während das für die Gäste aus Elversberg fast schon Gewohnheit ist (zum letzten Heimspiel kamen gerade mal 350 Besucher), stellt das für die Kickers-Mannschaft Neuland dar.

Darauf hat der Trainer Robin Dutt reagiert und am Mittwoch im leeren Gazistadion ein Trainingsspielchen elf gegen elf absolvieren lassen. Simulation gewissermaßen. „Um die entprechende Stimmung aufzunehmen“, wie es der Trainer ausdrückt. Die wird in der Tat ungewöhnlich sein. Lediglich 40 so genannte Funktionsträger von jedem Verein sind zugelassen, wobei noch nicht einmal sicher ist, ob die Gäste aus dem Saarland diese Kontingent komplett ausschöpfen werden, zu dem auch Spieler und Betreuer gehören. Dutt sagt: „Ich habe das Team darauf aufmerksam gemacht, dass in so einem Stadion auch mit Äußerungen gegenüber dem Schiedsrichter zurückhalten muss.“ Denn: man hört jedes Wort.

Personell dürfte sich gegenüber der Partie in Hoffenheim wenig bis gar nichts ändern, sodass auch der wieder spielberechtigte und genesene Mustafa Parmak sich auf der Ersatzbank gedulden muss. „Wir hoffen auf jeden Fall auf ein faires und erfolgreiches Spiel“, sagt der Kickers-Präsident Hans Kullen, der sich nach Spielende zusammen mit der Mannschaft ins Klubhaus begeben will, wo die Fans Gelegenheit haben, das Spiel live auf einer Großbildleinwand zu verfolgen. Der Obolus dafür beträgt fünf Euro, wovon zwei für einen guten Zweck verwendet werden und der Rest die entstehenden Kosten für die Übertragung (zirka 3000 Euro) zumindest teilweise abdecken soll.

Bereits heute Abend muss die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart beim Zweitligaabsteiger 1. FC Saarbrücken antreten. Wobei der VfB-Trainer Rainer Adrion weiter auf die Abwehrroutiniers Steffen Dangelmayr und Marijan Kovacevic verzichten muss, dafür sind Marcel Schuon und Joachim Schwabe wieder im Training.

Auch der SSV Reutlingen hat vor dem Heimspiel heute gegen den Karlsruher SC II (19 Uhr, Kreuzeichestadion) noch kleinere Personalsorgen. Ein Fragezeichen steht vor allem hinter dem Stürmer Christian Haas. Der Torwart und Kapitän Marco Langner aber sagt: „Wir wollen den Dreier. 26 Punkte in der Vorrunde haben uns nicht viele zugetraut.“ Und auch nicht den Zuschauerschnitt von 4412 Besuchern, mit dem der Aufsteiger sogar noch knapp vor den Kickers liegt – und diesen Vorsprung am Wochenende sogar ausbauen kann. Denn zumindest in dieser Statistik können sich die Kickers garantiert nicht verbessern – in der Tabelle dagegen schon.

Stuttgarter Zeitung

Keine Fans, viel Arbeit
 
Die Kickers treten am Samstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit an
 
Stuttgart – Nach dem Becherwurf im DFB-Pokal-Spiel gegen Hertha BSC Berlin müssen die Stuttgarter Kickers am morgigen Samstag (14.30 Uhr) ihre Strafe absitzen. Die Partie gegen die SV Elversberg findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nur etwa 120 Personen dürfen sich während der Partie im Gazistadion aufhalten.

VON DIRK PREISS

Auf der Geschäftsstelle der Stuttgarter Kickers sind sie in dieser Saison einen gewissen Trubel ja gewohnt. Die Pokalspiele gegen Hamburg und Berlin waren ausverkauft, das Interesse an den Blauen war riesig, der Stressfaktor hoch. In der vergangenen Woche waren die Mitarbeiter der Blauen ähnlich gut beschäftigt – der Grund dafür war allerdings weniger erfreulich. Wegen des Becherwurfs auf einen Schiedsrichter-Assistenten im DFB-Pokal-Spiel gegen Hertha BSC Berlin findet das Regionalligaspiel gegen Elversberg am Samstag in einem weit gehend leeren Gazistadion statt. Klingt nach wenig Aufwand – doch es gilt, zahlreiche Bedingungen zu beachten. Der Becherwurf hat Folgen.

Im Stadion: Beide Vereine dürfen für Samstag 40 Personen benennen, die das Gazistadion betreten dürfen. Neben den Spielern mit ihren Trainern und Betreuern sind also auch einige Vereinsfunktionäre zugelassen. Hinzu kommen das Schiedsrichtergespann, der Schiedsrichterbetreuer, ein Beobachter des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), einige Polizeibeamte, der Ordnungsdienst und Pressevertreter. „Alles in allem werden am Samstag etwa 120 Personen im Stadion sein“, sagt Kickers-Manager Joachim Cast.

Vor dem Stadion: Außerhalb des Stadions ist die Polizei dafür verantwortlich, dass sich keine Unbefugten Zutritt verschaffen. Dennoch ist im Stadion ein Ordnungsdienst notwendig, falls doch jemand eindringen sollte. „Statt 30 Ordnern bei normalen Spielen werden aber nur maximal 15 im Einsatz sein“, sagt Cast, der aber auf die Vernunft der Kickers-Anhänger setzt. „Alle wissen, dass bei diesem Spiel absolut nichts passieren darf.“

Finanzieller Schaden: Die Erfüllung der Sicherheitsbedingungen am Samstag bedeutet für die Blauen keinen finanziellen Mehraufwand. Laut Cast gehen aber Zuschauereinnahmen in Höhe von rund 10 000 Euro verloren. Dazu kommt die Geldstrafe des DFB in gleicher Höhe. Zudem steigen die Kosten durch den erhöhten Sicherheitsaufwand bei den übrigen Regionalligaspielen.

Entschädigung: Dauerkartenbesitzer bekommen im kommenden Jahr für ein Spiel nach Wahl eine zusätzliche Freikarte.

Kickers-TV: In Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) zeigen die Kickers das Spiel gegen Elversberg auf zwei Leinwänden in der Vereinsgaststätte im ADM-Sportpark (Königsträßle) live. „Da gibt es sozusagen Kickers-TV“, sagt Cast. Die Fans müssen allerdings einen Solidaritätsbeitrag von fünf Euro leisten. Zwei Euro davon gehen an den Förderverein krebskranker Kinder in Stuttgart. Die übrigen Kosten für die Übertragung trägt ein Sponsor.

Sicherheitsnetz: Künftig muss vor der Gegengeraden ein engmaschiges Netz gespannt werden. „Nach einer Begehung mit Vertretern der Stadt werden nun Angebote eingeholt“, sagt Cast. Das Netz werde aber erst im kommenden Jahr angebracht. Vermutete Kosten: Etwas mehr als 30 000 Euro.

Stuttgarter Nachrichten

Vorschau
Spielinfos

Anstoß: 18.11.2006 14:30
Stadion: GAZI-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter: Stieler (Obertshausen)
Assistenten: Marx (Karlstein), Müller (Ansbach)

Stuttgarter Kickers: Parmak hat seine Grippe überstanden, Gambo ist noch leicht geschwächt. Beide standen zuletzt aber nicht in der Startformation.

SV Elversberg: Für Bröcker (Gelb-Rot) rückt D.Schommer in die Abwehr, Nagorny (Rot) und Iyodo (Gelb-Rot) werden durch Maas und Maier ersetzt.

Aufstellung

Stuttgarter Kickers
Yelldell – Steinle, Yildiz, Härter, Kanitz – Akcay – Benda, M. Hartmann, Stierle – Okpala, Mesic; Trainer: Dutt

SV Elversberg
Knödler – D. Herzig, Velkoborsky, Birk, D. Schommer – Zinnow, Kolinger, Delic, Böttjer – S. Maier, Maas; Trainer: Goulet

Kicker

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