StZ: Kickers: Kampf gegen die Krise

Rückkehr zur Realität
 
STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers sind in der Fußball-Regionalliga seit vier Spielen ohne Sieg. „Wer aufsteigen will, darf sich so eine Serie nicht erlauben“, sagt der Trainer Robin Dutt vor dem Heimspiel morgen (19 Uhr) gegen Bayern Münchens zweite Mannschaft.

Von Joachim Klumpp

Im Gazistadion wird morgen hoher Besuch erwartet. Ein Teil der Vizeweltmeistermannschaft der Skispringer – Uhrmann, Späth, Neumayer – hat sich zum Heimspiel gegen Bayern München II angekündigt. Ob die Kickers dann zu einem großen Sprung ansetzen, bleibt abzuwarten. An der Zeit wäre es allerdings, nach zuletzt vier sieglosen Spielen in der Fußball-Regionalliga. Deshalb sagt der Trainer Robin Dutt auch: „Da kann man nicht mehr von einem Ausrutscher sprechen.“

Eher von einer Krise. Die gab es in den drei Jahren unter Dutt zwar immer mal wieder. Mit einem Unterschied: in der Vergangenheit befanden sich die Kickers im Abstiegskampf, jetzt geht es um den Aufstieg. Eine Situation, die für die meisten Spieler – Ausnahme Okpala, Benda, Kanyuk – ungewohnt ist: „Vielleicht haben deshalb einige Probleme damit“, sagt Dutt, der dennoch in dieser Woche die Mannschaft in diversen Gesprächen auf die einmalige Chance aufmerksam gemacht hat, „die wir in diese Saison haben“. Den Aufstieg also.

Robin Dutt nutzt die momentane Formkrise allerdings auch dazu, die Relationen etwas ins Lot zu rücken. „Man muss berücksichtigen, dass wir nach wie vor zu den Mannschaften zählen, die finanziell eher dem letzten Drittel zuzuordnen sind.“ Das würde manchmal schnell vergessen. Er selbst tut das nicht, und deshalb macht er seine Vertragsverlängerung über die Saison hinaus davon abhängig, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Nicht nur für ihn persönlich, sondern zum Beispiel auch hinsichtlich Etat und Ziele des Vereins. „Ich weiß, was ich an den Kickers habe“, sagt Dutt und fügt hinzu: „Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir diese Saison den Aufstieg schaffen können.“

Allerdings nicht spielerisch mit links, sondern nur mit der entsprechenden Leidenschaft, über die dann auch in Spielen, in denen es nicht so gut läuft, die Punkte geholt werden. „Wir werden im Training jedenfalls schauen, wer die Ansprache verstanden hat“, sagt Dutt. Wobei sein Handlungsspielraum relativ gering ist. Denn ausfallen werden auf jeden Fall Mustafa Parmak wegen einer Sperre für vier Punktspiele (auch wenn die Kickers noch auf eine Reduzierung hoffen) sowie Bashiru Gambo, dessen Ellenbogenverletzung allerdings nicht allzu langwierig sein dürfte, sodass Dutt nächste Woche wieder mit dem Ghanaer rechnet.

Vielleicht sogar schon im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC am Mittwoch, für das es nur noch 1200 Karten gibt. Durch die sportliche Krise ist die Partie etwas in den Hintergrund geraten, was Dutt nicht unrecht ist: „Dadurch gilt unser ganzes Augenmerk der Partie gegen München.“ Aber in der Halbzeit ist ein Seitenblick auf die Skispringer erlaubt.

Stuttgarter Zeitung

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