Für die junge Mannschaft der Stuttgarter Kickers II reichte es gegen den Aufstiegsmitfavoriten Heidenheimer SB zu einem respektablen 2:2. Durch Tore von Dominique Rodrigues (13.) und Bastian Bischoff (29.) hatten die Kickers sogar schon 2:0 geführt. Doch nach dem Anschlusstreffer von Alexander Raaf (55.) nahm Heidenheim das Heft in die Hand und kam zwei Minuten vor dem Schlusspfiff durch Ertac Seskir zum Ausgleich. Dennoch war der Kickers-Coach Björn Hinck zufrieden. Denn auf dem kleinen Platz des SV Sillenbuch, wohin das Spiel verlegt werden musste, „hat meine Mannschaft alles gegeben und ein gutes Spiel gemacht“.
Stuttgarter Zeitung
Einen guten Einstand feierten auch zwei Neue der Stuttgarter Kickers II beim 2:2 gegen den Heidenheimer SB. Dominique Rodrigues, der vom FC Nürtingen gekommen war, belebte das Spiel der Blauen und erzielte zudem das 1:0. Der noch für die A-Junioren spielberechtigte Eugen Schneider bekam ein Sonderlob von Trainer Björn Hinck: „Er machte seine Sache richtig gut.“ Insgesamt stellt sich der Kickers-Coach auf eine schwere Runde ein: „Es darf personell nicht viel passieren, weil dieses Jahr unser Regionalligakader sehr dünn ist.“
Stuttgarter Nachrichten
HSB-Fußballer starten mit einem 2:2 gegen die Stuttgarter Kickers II in die Oberliga-Saison
Überlegen, aber nicht zwingend genug
Nach einem 0:2-Rückstand bewies das Team von Trainer Märkle Moral und holte sich den hochverdienten Punkt
Nicht schon wieder diese Kickers! Nachdem sie dem HSB schon in der letzten Runde vier Punkte abknöpfen konnten, verhinderten sie auch zum Auftakt der neuen Saison einen Heidenheimer Sieg. Obwohl der HSB über 90 Minuten die bessere Mannschaft war, gingen die „kleinen Blauen“ sogar mit 2:0 in Führung, und nur der tollen Moral der Märkle-Truppe war es zu verdanken, dass es am Ende wenigstens ein 2:2-Unentschieden gab.
Der HSB war als Favorit zum Ausweichquartier der Kickers, auf den Sportplatz in Sillenbuch, angereist und dementsprechend legten die Gäste auch los. Selbstbewusst und engagiert ging der Vizemeister der letzten Saison zur Sache und die mitgereisten Heidenheimer Fans merkten deutlich, dass der HSB gegen die Kickers noch etwas gut zu machen hatte.
Neuzugang Alper Bagceci, der auf der rechten Seite begann, wirbelte die Kickers-Verteidigung schon in der zweiten Minute durcheinander und bediente Alexander Raaf, der einen Tick zu lange zögerte, sonst hätte es schon 1:0 für Heidenheim stehen können. In dieser Manier ging es weiter. Heidenheim kontrollierte das Spiel, aber der letzte entscheidende Kick vor dem Tor fehlte. Meist war es ein Pass oder ein Drehung zu viel, sodass es den Anschein hatte, als wollten die HSBler den Ball ins Tor hinein tragen, anstatt entschlossener abzuschließen.
Und die Kickers? Das junge Team machte es ganz geschickt, zog sich weit zurück, die Abwehr stand gut, und aus dieser geordneten Defensive fuhren sie einen Konter um den anderen, und die waren stets brandgefährlich. Einer dieser Vorstöße brachte auch das 1:0 in der 14. Minute. Der sehr auffällig spielende Kickers-Stürmer Bastian Bischoff narrte die linke Heidenheimer Abwehr-Seite, die in dieser Situation überhaupt nicht im Bilde war, bediente den in der Mitte mitgelaufenen Dominique Rodrigues, und dessen Schuss kullerte ins rechte untere Eck des von Benni Huber gehüteten Tores.
Der HSB hatte seine Chancen, so zum Beispiel durch einen Volley-Schuss von Göhlert aus 20 Metern, einen Schuss von Macchia, der über die Latte strich, oder durch einen Versuch von Raaf, der nach einer Kopfball-Verlängerung von Schmidt nicht richtig an den Ball kam und vergab. Heidenheim war eindeutig feldüberlegen, aber nicht zwingend genug.
Die Quittung kam in der 29. Minute. Diesmal war es Rodrigues, der erneut die linke HSB-Seite auf dem falschen Fuß erwischte, auf Bischoff flankte und dieser bedankte sich mit dem 2:0. Allerdings war diesem Treffer ein klares Foulspiel vorausgegangen, das Schiedsrichter Michael Karle aus Waiblingen übersehen hatte. Der Unparteiische machte das ganze Spiel über nicht den stärksten Eindruck und schaffte es, trotz einiger gelbwürdiger Fouls, ohne Karte auszukommen.
Vor der Pause hätte Tim Göhlert den Anschlusstreffer erzielen müssen, aber sein Kopfball nach einer Feistle-Flanke klatschte an die Latte. Doch auch das 3:0 für die Kickers wäre durchaus möglich gewesen. Nach einem Fehler von Göhlert schob Marco Tucci die Kugel nur Zentimeter am HSB-Gehäuse vorbei.
Nach dem Wechsel spielte nur noch eine Mannschaft, und die hieß HSB. Trainer Märkle brachte Christian Weiller für Macchia. Dadurch wechselte Bagceci auf links, sodass Weiller die rechte Seite beackerte. Und das machte er gut. Er war ein ständiger Unruheherd und belebte das Heidenheimer Offensivspiel.
Verfehlte Frank Schmidt noch kurz nach dem Wechsel das Tor nur knapp, fiel in der 55. Minute der langersehnte Anschlusstreffer. Nach einer Ecke verlängerte Kapitän Schmidt per Kopf auf den goldrichtig stehenden Torjäger Alexander Raaf und der drückte den Ball volley zum 2:1 in die Maschen.
Es folgte nun Chance um Chance. Ein Kopfball von Kraljevic verfehlte das Ziel nur knapp, und beim Schuss von Louis Hörger musste Kickers-Schlussmann Manuel Salz all sein Können aufbieten. Bedingt durch die offensive Spielweise des HSB hatten Bischoff und Rodrigues noch zwei große Tormöglichkeiten, doch einmal verhinderte die Latte Schlimmeres und ein zweites Mal lenkte Benni Huber den Ball zur Ecke.
In der 77. Minute hätte der Ausgleich fallen müssen, aber Ertac Seskir schob den Ball völlig freistehend an den Pfosten. Zwei Minuten vor Schluss dann doch noch der verdiente Ausgleich. Eine Flanke von Seskir landete bei Ingo Feistle, dessen Schuss noch abgefälscht wurde und im Kickers-Tor einschlug. Der HSB hatte noch nicht genug und drängte auf den Führungstreffer, der fast noch gefallen wäre, aber Raaf verfehlte den Kasten ganz knapp, sodass es beim 2:2 blieb.
Werner Czernecki – Heidenheimer Zeitung