Verdienter Kickerssieg

FC. Birkenfeld – Stuttgarter Kickers 1:2 (0:1)

Vor knapp 600 Zuschauern gab es an Silvester in Birkenfeld ein wenig erfreuliches Spiel. Der schwache Besuch erklärt sich durch die Konkurrenzveranstaltung Germania Brötzingen – Sportverein Waldhof, die im Brötzinger Tal vonstatten ging. Wenn das Spiel von Anfang bis zum Schluß immer mehr ausartete, so war dies nicht etwa die Schuld des Schiedsrichters, sondern eines Publikums, das sich von der ersten Minute an geradzu toll gebärdete. Immer wieder war Schiedsrichter Höhn, Mannheim, gezwungen, das Spiel zu unterbrechen und mehr als einmal lag die Gefahr eines Spielabbruchs im Bereich der Möglichkeit. Dabei war die Spielleitung Höhns musterhaft und fehlerlos. Unter diesen radaulustigen Publikum litt aber in allererster Linie die Birkenfelder Mannschaft selbst, denn während die Gäste ruhig und planvoll spielten, wurden die Birkenfelder immer unruhiger und aufgeregter, so daß sie die sichersten Sachen nicht verwerten konnten. Während des ganzen Spiels war es unverkennbar, daß die Stuttgarter über die größere technische Reife wie auch über die besseren taktischen Fähigkeiten verfügten. Besonders die gesamte Hintermannschaft der Kickers zeigte sich in gewohnt guter Form und war für den angriffslustigen Birkenfelder Sturm ein unüberwindliches Bollwerk. In der Läuferreihe überragte Uberich, während Vosseler und Ruf die Form ihrer letzten Spiele nicht ganz erreichten. Im Sturm war der linke Flügel Strickrodt – Euchenhofer weit aktiver als der rechte. Der erfolgreichste Stürmer war Merz, der beide Tore erzielte. Bei Birkenfeld war es vor allem der Halblinke Morlock, der sich durch sein unermüdliches, wenn auch im Endeffekt erfolgloses Kämpfen hervortrat. Merz brachte die Kickers bereits in der vierten Minute durch einen prachtvoll getretenen Strafstoß in Führung, und Merz war es auch, der kurz nach dem Seitenwechsel einen Durchbruch mit dem zweiten Treffer abschloß. Erst in der 73. Minute konnte Morlock für Birkenfeld ein Tor aufholen.

NS-Kurier – Morgenausgabe vom 2. Januar 1934

Nach zähem Kampfe und nach Spielverlängerung siegen die im Laufe des Pokalspiel geschwächten Kickers über die in der Ausdauer unterlegenen bayrischen Gäste.

Stuttgarter Kickers – Bayern München 3:2 (2:2) (2:2). Ecken 3:1 (3:3) (3:5).

Beiderseitige Terminnot der rivalisierenden Vereine, bedingt durch eine Reihe bedeutender privater Begegnungen der nächsten Zeit, zeigte am gestrigen Himmelfahrtstag den Auftakt zu der auf 7. Juni festgelegten nächsten Pokalhauptrunde. Gegen 5000 Zuschauer waren Zeuge eines wirklichen Pokalkampfes, interessant durch Eigenart seines Verlaufs und spannend bis zum Schluß der Verlängerungszeit, während welcher die größte Ausdauer schließlich den Ausschlag zu geben hatte. Als Spielleiter amtierte Bachmann, Karlsruhe. 120 Minuten Spieldauer bei der Hitze stellten höchste Anforderungen an die Kämpfenden. Zwei Mannschaften von bestem Ruf warben um die Anwartschaft auf das Vorschlußspiel um den Pokal. So erschien es für den Kenner unverständlich, daß es hart auf hart ging. Die kompletten Bayern zogen mit den immer noch auf den beim Wiesbadener Repräsentationsspiel verletzten Spieler Hartmann verzichten mußten und ohne W. Müller antraten. Im Laufe des Spiels wurde den Münchener zum Vorteil, daß von der 10. Minute nach Beginn ab der Mittelstürmer der Kickers, Keßler, durch unglücklichen Sturz zur Statistenrolle verurteilt war und etwa 10 Minuten vor der ersten Pause der Rechtsaußen Wunderlich infolge Armverzerrung beim Fallen ganz aus dem Spiel ausschied. Trotz dieser beträchtlichen Schwächung während einer Dauer von 85 vermochten die Gäste das Spiel nicht zu ihren Gunsten entscheiden.

3. Blatt der Württemberger Zeitung, Nr. 117, Seite 9, 22. Mai 1925

Die Vorrunde um die Deutsche Fußball-Meisterschaft

Kickers – Duisburger Spielverein 1:2.

H. Frankfurt, 21. April.

Am gestrigen Sonntag trafen sich zum Vorrundenspiel um die Deutsche Meisterschaft auf dem hiesigen Fußballvereinsplatze der Meister des Verbands süddeutscher Fußballvereine, der Stuttgarter F.-C. „Kickers” und der Meister des Rhein.-Westf. Spielverbands, der „Duisburger Spielverein”. Beide Mannschaften warten bereits am Samstag hier eingetroffen und traten gut ausgeruht zum Kampfe an. Der Platz war trotz des am Samstag und die Nacht auf Sonntag niedergegangenen starken Regens in guter Verfassung, etwas glatt, aber es ging immer noch. Das Spiel begann, indem Stuttgart energisch angriff. Der Kampf spielte sich zunächst vor dem Duisburger Tore ab, das jedoch von deren Torwächter vorzüglich bewacht wurde und zweimal kurz hintereinander konnte Bruckschen lebhaften Beifall für seine Wache ernten; nun begann ein planmäßiges Spielen in der Mitte des Feldes; Duisburg ist auf der Hut und hat dann gute Stellung; zwei Schüsse Stuttgarts gehen zu hoch und ein folgender stürmischer Angriff Stuttgarts wird ebenfalls abgeschlagen. So kommt Halbzeit 0:0.

Beide Mannschaften ruhen etwas und der Schiedsrichter ruft zur zweiten Hälfte. Duisburg geht etwas mehr zur Offensive über, sein Stürmen wird aber von Stuttgarts Torwächter Schmidt energisch abgewiesen. Duisburg arbeitet nunmehr fieberhaft, Stuttgart macht vor dem Duisburger Tor einen Fehler, durch dessen Folgen Duisburg nach etwa zwanzig Minuten sein erstes Tor erzielt. Beide Mannschaften spielen nun äußerst aufgeregt, die schweren herkulischen Stuttgarter schießen wiederum zu hoch; Duisburg arbeitet behende und geht vor, sodaß sich nun Stuttgart in kluger Weise mehr auf Verteidigung beschränkt. Nach etwa dreißig Minuten erzielt Duisburg sein 2. Tor. Stuttgart geht jetzt riesig ins Zeug und es gelingt ihm, nach 35 Minuten ein Tor zu erringen; tosender Beifall ist der Lohn dafür. Der Kampf wogt nun hin und her, bei keiner Mannschaft ist Ermüdung zu bemerken. Stuttgart arbeitet voller Energie; vergebens! Die behenden Duisburger weisen alle Angriffe ab und so schließt der spannende interessante Kampf, dem rund 3500 Zuschauer beiwohnten, mit 2:1. Als Schiedsrichter fungierte Herr Puls von Hamburg. Die Kickers spielten für Löble mit einem Ersatzmann.

3. Blatt der Württemberger Zeitung, Nummer 91, Seite 9, vom 21. April 1913