Stuttgarter Kickers – Bayern München 3:2 (2:2) (2:2). Ecken 3:1 (3:3) (3:5).
Beiderseitige Terminnot der rivalisierenden Vereine, bedingt durch eine Reihe bedeutender privater Begegnungen der nächsten Zeit, zeigte am gestrigen Himmelfahrtstag den Auftakt zu der auf 7. Juni festgelegten nächsten Pokalhauptrunde. Gegen 5000 Zuschauer waren Zeuge eines wirklichen Pokalkampfes, interessant durch Eigenart seines Verlaufs und spannend bis zum Schluß der Verlängerungszeit, während welcher die größte Ausdauer schließlich den Ausschlag zu geben hatte. Als Spielleiter amtierte Bachmann, Karlsruhe. 120 Minuten Spieldauer bei der Hitze stellten höchste Anforderungen an die Kämpfenden. Zwei Mannschaften von bestem Ruf warben um die Anwartschaft auf das Vorschlußspiel um den Pokal. So erschien es für den Kenner unverständlich, daß es hart auf hart ging. Die kompletten Bayern zogen mit den immer noch auf den beim Wiesbadener Repräsentationsspiel verletzten Spieler Hartmann verzichten mußten und ohne W. Müller antraten. Im Laufe des Spiels wurde den Münchener zum Vorteil, daß von der 10. Minute nach Beginn ab der Mittelstürmer der Kickers, Keßler, durch unglücklichen Sturz zur Statistenrolle verurteilt war und etwa 10 Minuten vor der ersten Pause der Rechtsaußen Wunderlich infolge Armverzerrung beim Fallen ganz aus dem Spiel ausschied. Trotz dieser beträchtlichen Schwächung während einer Dauer von 85 vermochten die Gäste das Spiel nicht zu ihren Gunsten entscheiden.
3. Blatt der Württemberger Zeitung, Nr. 117, Seite 9, 22. Mai 1925