Württemberg nicht mehr im Tschammerpokal

Stuttgarter Kickers ausgeschieden – FC. Nürnberg siegte 2:1

Schwäbischer Merkur Nr. 272 vom 20.11.1939

Die Stuttgarter Kickers hatten bei ihrem Pokalspiel in Nürnberg reichlich Pech, verloren aber den Kampf gegen den „Klub” doch nicht unverdient mit 2:1. Die Nürnberger waren in der ersten Halbzeit klar besser und entschieden hier auch durch zwei Tore des Halblinken Pfänder das Treffen für sich. In der zweiten Halbzeit wurden die Kickers drückend überlegen. Der „Klub” brachte nur noch zwei gelegentliche Vorstöße zuwege und mußte sich ganz auf die Verteidigung beschränken. Obwohl auch hier nicht alles klappte und sich verschiedene Deckungsfehler einschlichen, kamen die Kickers nur zu einem Gegentor, das Frey auf eine Flacken des linksaußen gelaufenen Mittelstürmers Conen erzielte. In dieser zweiten Halbzeit hätten die Stuttgarter den Kampf gewinnen oder wenigstens den Ausgleich erzielen können. Die Stürmer schossen jedoch zu schlecht, und auch Edmund Conen, dem man anmerkte, daß er gerade vom Krankenlager aufgestanden war, setzte sich nicht voll ein. Das erwartete Duell Conen-Sold blieb aus, da der Nürnberger auf dem rechten Läuferposten spielte.

Die rund 7000 Zuschauer die im „Zabo” erschienen waren, sahen einen flotten und zügigen Kampf, der außerdem bemerkenswert fair ausgetragen wurde. Wenn die Kickers auch aus dem Pokal ausgeschieden sind und somit Württemberg ohne Vertreter dem weiteren Verlauf des Tschammerpokal-Wettbewerbs zusehen muß, so haben sie in Nürnberg doch dem württembergischen Fußballsport Ehre gemacht. Die Verteidigung stand sicher und auch die Läuferreihe tat – besonders nach der Pause – ihre Pflicht. Frey und Kipp konnten sich nicht so wie sonst durchsetzen. – Bei den Nürnbergern gefiel besonders die geschlossene Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit. Nach der Pause wurde das Spiel des „Klubs” allerdings eine Klasse schlechter.