StN: Leserbriefe zur Situation

„Cast muss ersetzt werden“
Zum großen Kickers-Kader:

Mathematikkenntnisse sind die Voraussetzung für die Führung eines Unternehmens. Leider wurde diese Notwendigkeit bisher in der Vorstandsetage der Stuttgarter Kickers nicht beachtet. Es ist doch bekannt, dass nur elf Spieler einer Mannschaft auf dem Feld sein dürfen, dazu können drei Spieler gewechselt werden, das sind höchstens 14 Leute, die eingesetzt werden können. Die Kickers leiden unter akuter Finanznot, deshalb ist es erstaunlich, dass dort 28 Vertragsspieler arbeiten und höchstens die Hälfte eingesetzt werden kann. Manager Joachim Cast gibt an, der Verein könne sich keine teuren Spieler leisten, weil dazu das Geld fehlt, deshalb kauft er Masse statt Klasse. Egal, in welcher Liga die Kickers nächste Saison spielen, es müssten mindestens zwölf Spieler gehen und dafür sechs Neue mit höherer Qualität geholt werden.

Die Verursacher des Niedergangs der Stuttgarter Kickers sind nicht nur die Trainer Minkwitz und Schmitt, sondern auch Manager Cast. Denn er hat diese nicht tauglichen oder einsatzfähigen Spieler für die 3. Liga verpflichtet. Aus Ackergäulen kann auch der beste Trainer keine Rennpferde machen. Manager Cast muss dringend ersetzt werden, damit er für die nächste Saison nicht das gleiche Unheil anrichten kann.

Oswald Reichert, Ammerbuch

Stuttgarter Nachrichten

„Nicht allein Frage des Budgets“
Zur Krise bei den Kickers:

In wenigen Wochen sind die Stuttgarter Kickers dort angekommen, wo sich ihr Management schon tummelt: in der Amateurliga. Was diese Herren dort seit Jahren ungestraft abliefern, ist noch grausamer als das Gekicke der talent- und willenlosen Mannschaft: Trainerwechsel im Rhythmus der Jahreszeiten, ein aus Ersatzbeständen der früheren Regionalliga zusammengeflickter Drittliga-Kader und das Unvermögen, in einer der reichsten Wirtschaftsregionen Deutschlands größere Sponsoren als Gazi zu finden. Die Mannschaft und die Fans bekommen mit dem Abstieg die Quittung – hoffentlich auch die ganzen Blauäugigen vom Präsidenten bis zum Manager.

Der fast besiegelte Abstieg ist nicht allein eine Frage des Budgets. Auch andere klam- me Clubs haben es geschafft, sich mit gutem Näschen für Talente und ruhiger Hand in der zweiten oder dritten Liga zu etablieren. Wem es aber nicht gelingt, prominente Ehemalige wie Jürgen Klinsmann, Fredi Bobic oder Guido Buchwald für die Sponsorenaquise zu gewinnen, könnte in der Wüste nicht mal Wasser verkaufen. Eine Schande ist der Abstieg für die großen Sportsponsoren Stuttgarts wie Mercedes und EnBW: Einem betuchten Club wie dem VfB werden jährlich Millionen in den Rachen geworfen, für die Kickers blieben nicht mal Krümel.

Thomas Fischer, Stuttgart (per E-Mail)

Stuttgarter Nachrichten

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