Lamm hofft auf „Kick“ für nächste Spiele
FUSSBALL: Matthias Örüms 2:1-Siegtor in letzter Minute soll das Waldhof-Umfeld beruhigen
Andreas Laib, der stets freundliche Leiter der Geschäftsstelle des SV Waldhof, erschien am Samstag im Carl-Benz-Stadion mit einem großen Pflaster am Kopf. Vor einigen Tagen wurde er auf dem Fahrrad von einem Auto erfasst, hatte aber noch Glück im Unglück. Außer einer Kopfplatzwunde und einigen Hautabschürfungen blieb er unverletzt. Hart im Nehmen waren zuletzt auch die Fans des SV Waldhof. Nach der mageren Vorstellung in Kirchheim/Teck unterstützten sie ihr Team 90 Minuten lang und leisten so ihren Beitrag zum 2:1 (0:1)-Erfolg über die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers.
„Die Zuschauer haben die Mannschaft durchgängig unterstützt und nach vorn getrieben. Dies hat uns sehr geholfen“, meinte Trainer Steffen Menze. Das Resultat ihrer Bemühungen war das späte Siegtor von Matthias Örüm in der 90. Minute. „Ich habe mit Rüdiger Lamm vor dem Spiel um ein Essen nach Wahl gewettet, dass ich heute ein Tor schieße“, freute sich der Innenverteidiger. Berater Lamm wird gerne zahlen, „denn“, so der Ostwestfale, „der Treffer Sekunden vor dem Ende befreit die Mannschaft, beruhigt das Umfeld und gibt uns einen ,Kick‘ für die kommenden Aufgaben“.
Ein glückliches Händchen bewies Menze mit der Einwechslung von Abedin Krasniqi und Dennis Weiland in der zweiten Halbzeit. Letzterer glich die Führung der jungen Kickers-Elf mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren in Person von Srdan Stevanovic (45.) in der 80. Minute aus. Zurückgreifen konnte der Waldhof-Trainer auch wieder auf Marco Laping. Sein Pferdekuss aus dem ersten Spiel in Ulm hatte ihn zu einer Trainingspause von zwei Wochen gezwungen. „Ich wurde ganz unglücklich an einer Faser getroffen und hatte einen Bluterguss im Knie, so dass ich mich kaum beugen konnte.“ Der 29-Jährige Haßlocher, der nach sieben Jahren beim 1. FC Saarbrücken zu Saisonbeginn an den Alsenweg wechselte, glaubt, „dass wir alle etwas im Loch waren und da so nach und nach auch alle wieder heraus kommen. Es wird von Spiel zu Spiel besser werden, vor allem müssen wir von der Grundordnung her besser stehen. In der Vorbereitung hat es ja auch schon teilweise sehr gut ausgesehen.“ Menze sieht Laping als großen Gewinn für die Mannschaft: „Er braucht aber noch einige Spiele, um noch wirkungsvoller zu sein.“
Gegen die Kickers bescheinigte der Trainer seinem Schützling aber eine gute Leistung. Nicht zufrieden war Menze mit der Chancenverwertung aus dem Spiel heraus: „Das war schon fahrlässig.“ Vor allem auf mehr Stürmertore wartet auch Lamm: „Daniel Reule und Ermin Melunovic haben mir einige versprochen“, eine Anspielung auf deren Rückennummern 18 und 19, „aber Sieg ist Sieg und am Montagmorgen fährt man um so lieber ins Büro“. rod
Unter „Lehrgeld bezahlt“ verbuchte unterdessen der Trainer der Stuttgarter Kickers II, Björn Hinck, die 1:2-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim. Nach der Führung der Stuttgarter durch Srdan Stevanovic (45.) boten sich den Degerlochern im zweiten Durchgang gleich mehrere Chancen zum 2:0. Doch durch zwei späte Tore von Dennis Weiland (80.) und Matthias Örüm (90.) mussten sich die Kickers geschlagen geben. „Es ist bitter, dass wir so hart bestraft wurden. Letztlich war heute wohl die Routine der Waldhöfer ausschlaggebend“, sagte Hinck. Und Routine hat Mannheim im Überfluss, ist doch der Jüngste der Kurpfälzer, die einen Jahresetat von mehr als zwei Millionen Euro haben, älter als 15 Spieler der Stuttgarter Kickers.
Stuttgarter Zeitung
avon ist auch der SVW Mannheim weit entfernt. Zwei späte Tore nach Standardsituationen retteten nach einem 0:1-Rückstand das 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers II. „Mir tut meine Elf leid, ihr großer Aufwand wurde nicht belohnt“, ärgerte sich Kickers-Coach Björn Hinck. Beste Spieler bei den Blauen waren Torwart Julian Hauser und Mittelfeldspieler Franco Petruso.
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