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  • McVillager postete ein Update vor 7 Jahren, 10 Monaten

    Kommentar zum Abstieg

    Es hat nicht sollen sein. 15 Spiele ohne Sieg von Oktober bis Januar war eine zu große Hypothek. Dass sechs Punkte Vorsprung in den letzten zwei Spielen nicht reichen kann wütend machen. Da die Hoffnung auf den Klassenerhalt allerdings mehr als da war macht den tatsächlichen Abstieg dann wirklich bitter. Gerade die letzten zwei Spiele zeigten allerdings auch woran es haperte.

    Versuchen wir nüchtern zu analysen:
    Vorrunde Platz 18 mit 17 Punkten und 31 Gegentoren. Rückrundentabelle Platz 9 mit 26 Toren und 21 Gegentore. Als Vergleich lohnt es sich auch die Bilanz von Preußen Münster anzusehen: Vorrunde ohne Steffen: 30 Punkte. Rückrunde mit Steffen: 19 Punkte.

    43 Punkte reichen normalerweise für den Klassenerhalt in einer 20er Liga. Normalerweise. Diese Saison war aber leider nicht normal. Genau ein scheiß Tor hat gefehlt. Wieder mal, kennen wir ja.

    Eine solche Halbserie wie die Vorrunde habe ich selbst als Fan unserer Blauen noch nicht erlebt. 15 Spiele ohne Sieg fegten uns ans Tabellenende. Verlässliche Leistungsträger wie Stein, Starostzik, Calamita, Soriano und Braun mit Verletzungen und nicht für möglich geglaubte Leistungsschwächen. Es schien innerhalb der Mannschaft zu gären. Steffen schien dieses Problem nicht lösen zu können und der neue Trainer Stipic brauchte um sich an den Verein und der Verein an ihn zu gewöhnen. Wer hätte ihn nicht bald vom Hof gejagt. Nur hatte er wohl mit der ein oder anderen Entscheidung nicht ganz unrecht (Marchese, Müller), die ein oder andere (Soriano) tat und tut weh.

    Letztlich sind wir doch gescheitert. Am Ende der Saison war die Physis nicht mehr da. Trainer Stipic als Motivator holte das letzte aus den Spielern raus. Es reicht in den letzten zwei Spielen einfach nicht mehr. Ob die Spannung vor dem Bremen-Spiel einfach zu früh raus war oder nicht, es ist müßig darüber zu streiten. Auf die fehlende Physis komme ich noch zurück.

    War jetzt alles falsch? Muss der Trainer weg? Zeyer? Ein Neuaufbau her?

    Ich sehe es ganz anders: Haltet diese Mannschaft zusammen: Sattelmaier im Tor, die Abwehrreihe Leutenecker/Stein/Starostzik/Baumgärtel, ein Abruscia, Gjasula, Jordanov, ein Berko, Badiane sind gut genug für die 3. Liga und aus diesem Fundament kann eine erfolgreiche Regionalliga-Mannschaft geformt werden. Freilich kann ein Berko oder Gjasula wohl nicht gehalten werden, freilich kann ich weder für den Verein noch für die Spieler die finanziellen Rahmenbedingungen einsehen.

    Abgestiegen sind wir meines Erachtens durch falsche Weichenstellung in der erfolgreichen Vorsaison(s). Von unten kommt leider seit einigen Jahren kein Nachwuchs ran bzw. die eigenen Spieler bekamen keine Chance. Dafür wurde der Kader mit einigen Spielern aufgebläht, die ihren sportlichen Nachweis nicht erbringen konnten.
    Die U23 ist mit Unmengen an Spielern aufgebläht, mir es es unmöglich aus dem Kopf heraus die Namen aufzuzählen. Konzeptlos sieht der Übergang zwischen erfolgreicher U19 und Profimannschaft aus.

    Und genau da lag der Pfeffer begraben in der Endphase der Saison: In der Vergangenheit war das die Zeit der Nachwuchsspieler bei den Stuttgarter Kickers. Mit guten Leistungen in der U23 auf sich aufmerksam machen, bei den Profis die Chance bekommen, sich auf dem Platz zerreißen. Da war aber keiner der das beweisen konnte oder durfte. In der Endphase waren es immer die gleiche 20 Profis die teilweise auf dem Zahnfleisch daherkamen.

    Sicherlich hat auch ein Trainer Stipic dazu beigetragen. Nur was war als erstes da? Sicherlich hat ein Sportdirektor Zeyer dazu beigetragen indem der Nachwuchs wohl schon ein wenig vernachlässigt wurde. Oder hat die Konzentration der Kräfte im Verein auf das Nachwuchszentrum zu sehr gezehrt?

    Man erlebt als Fußballer manchmal Höhenflüge, die nicht erklärbar sind. Da steigt man ohne dass es bestimmte Gründe gibt mit einer Drittligamannschaft in die Bundesliga auf. Und später in die 3. Liga wieder ab (Paderborn). Manchmal läuft einfach vieles schief und manchmal hat man einfach so viel Pech, dass man absteigt. Ein kompletter Neuanfang ist der falsche Weg. Es gibt genug Beispiele aus der letzten Zeit die anders beweisen: Ich nenne einfach nur Darmstadt 98.

    Nüchtern analysieren was falsch lief und keine überschnellen Entscheidungen. Sehr wohl aber das ein oder andere überdenken. Aber über allem steht: Auf die eigene Stärke besinnen: Die Jugend ist unser Unterbau und unsere Zukunft!

    Tränen abwischen, Aufstehen, Kämpfen! Wir sind die Kickers, wir kommen wieder! Stärker als je zuvor!